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Selbstbedienungsmodus für manuelle Schließfächer

Wie lassen sich herkömmliche, mechanische Mietfach-Anlagen auf den „Stand der Technik“ bringen?

Negativzinsen und Einbrüche – kein Wunder, dass die Nachfrage nach Bankschließfächern sehr hoch ist. Neben Null- oder Strafzinsen spielt auch die profane Sorge vor Diebstahl eine Rolle. Immer mehr Verbraucher wollen wichtige Dokumente, Schmuck, Edelmetall oder auch Bargeld lieber im Schließfach wissen als zu Hause.

Bankschließfächer gelten gemeinhin als sicher. Fragt man die Deutschen nach dem sichersten Ort für Wertsachen kommt als Antwort: das Bankschließfach. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie, die von der Deutschen Börse beim Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid in Auftrag gegeben wurde. Laut der Umfrage würden 72% der Befragten ihre Wertsachen in einem Bankschließfach aufbewahren, gefolgt von einem gesicherten Safe zu Hause.

Aufwändige Bedingungen für Sicherheit

Wie ist es in diesem Zusammenhang aber tatsächlich um die Sicherheit der Bankschließfächer bestellt? Neben versicherungstechnischen- oder organisatorischen Fragen, bildet hierbei der „Stand der Technik“ die Ausgangslage für die Bewertung.

Allgemein gilt, dass technische Maßnahmen grundsätzlich den Vorrang vor organisatorischen oder personenbezogenen Maßnahmen haben sollen. Darum wird beim Thema Sicherheit weitläufig das „TOP-Prinzip“ empfohlen:

  • Technische Maßnahmen
  • Organisatorische Maßnahmen
  • Personenbezogene Maßnahmen

Gängige Herausforderungen sind Einbruch-Diebstahl, Manipulation, 4-Augen-Prinzip oder Dokumentationspflichten. Bei der Betrachtung von Sicherheits-Konzepten für Schließfächer ist beim Stichwort „Prävention“ jedoch auch der Schutz der Bankmitarbeiter eines der Kernthemen.

Betrachtet man schließlich die Optionen von Überfällen, Schäden und Manipulation, sind die Fragestellungen immer gleich:

  • Wie kann eine Gefährdungslage für die Mitarbeiter vermieden oder ausgeschlossen werden?
  • Wie kann der Einbruch oder die Manipulation unterbunden oder frühzeitig erkannt und gemeldet werden?
  • Wer war wann am Schließfach und lässt sich dies nachweisbar dokumentieren?

Automatische vs. manuelle Anlagen

Hierbei muss grundsätzlich differenziert werden, da nicht jede Schließfachanlage gleich ist. Automatischen oder elektronischen Anlagen stehen manuelle, mechanische Anlagen gegenüber. Bei Letzteren ist der Bankmitarbeiter in den Prozess mit eingebunden und schließt dem Kunden das Schließfach vor.

Der Vorteil der Selbstbedienung von automatischen Anlagen klingt dagegen verlockend. Fakt ist jedoch, dass zu einem großen Teil nach wie vor manuelle Schließfächer verbaut sind. Die entscheidende Frage ist nun: Wie lassen sich mechanische Bestandsanlagen auf den „Stand der Technik“ bringen?

Nachrüstung statt Umrüstung

Bei der manuellen Anlage betätigt der Mitarbeiter immer den Vorschließer, den so genannten Bankschlüssel. 4-Augen-Prinzip und Dokumentation sind entsprechend „organisatorisch“ mit personenbezogenen Maßnahmen und nicht „technisch“ gelöst. Neben dem Zeit- und Kostenaspekt ist die Nachweispflicht im Schadensfall häufig schwierig.

Nun lassen sich manuelle Anlagen natürlich durch den Austausch der mechanischen Schließfächer gegen elektronische modernisieren. Dieser Prozess ist jedoch in der Praxis sehr aufwändig. Schließfachkunden müssen angeschrieben und die bestehenden Fächer „umgemietet“ werden. Der Arbeits- und Zeitaufwand ist erheblich. In dem langwierigen Prozess entstehen häufig zusätzliche Kosten, da Fächer wegen fehlender Kundenrückmeldung zusammen mit einem Notar fachgerecht geöffnet werden müssen.

Dem Kosten-Nutzen-Vergleich beim Austausch von alten gegen neue Mietfächer lässt sich inzwischen jedoch dank einer neuen Technologie viel einfacher etwas entgegensetzen. Anstelle eines Austauschs der bestehenden Fächer lassen sich diese auch nachträglich modernisieren. Hierzu werden auf den bestehenden Fächern Sensoren aufgebracht.

Für diese Arte der Nachrüstung ist es nicht erforderlich die Fächer zu öffnen. Entsprechend einfach gestaltet sich der Modernisierungsprozess, da kein Fach geleert oder entmietet werden muss.

Alarm und Selbstbedienung für mechanische Schließfächer

Einzelfachsensorik – kurz EFS – bildet die Grundlage der Nachrüstung. Die Folge: Alarmüberwachung, Revisionssicherheit und SB-Fähigkeit!

Filialstruktur, Vertriebsziele und Mitarbeiterdisposition lassen oft die Begleitung der Mietfachkunden zur mechanischen Vorschließung nicht mehr zu. Safe-EFS macht manuelle Mietfächer nicht nur wirtschaftlicher, sondern gewährleistet einen sehr sicheren Betrieb der mechanischen Anlage. Durch die Nachrüstung der Bestandsanlagen mit Einzelfachsensorik und SB-Technik ergibt sich auch eine signifikante Verbesserung der Gefährdungslage für die Bankmitarbeiter. Für den Mitarbeiter entfällt nicht nur das zeitintensive Vorschließen am Mietfach. Es ist zudem kein Verlassen des Kundenbereichs mehr nötig und das 4-Augenprinzip zur Erfüllung der Richtlinien der UVV-Kassen kann eingehalten werden.

Aus mechanischen, manuellen Schließfächern werden demnach elektronisch überwachte Systeme mit effizienter Kunden-Selbstbedienung (Nachrüstung-SB). „Durch die Aufrüstung mit EFS wird die eigentliche Sicherheit der Anlage um ein Vielfaches erhöht“, bestätigt Kay-Tino Schönknecht, Geschäftsführer bei SAFECOR. Der Anbieter für Sicherheit und Automation hat sich auf neue Technologien wie diese spezialisiert. „Jedes einzelne Fach ist alarmüberwacht und wird nur nach Autorisierung durch den Kunden individuell freigegeben. Dabei ist alles elektronisch dokumentiert und der rechtliche Nachweis, wer, wann das Fach geöffnet hat, ist somit jederzeit gegeben.“

Grundsätzliche Sicherheitsvorkehrungen

Doch auch vor der Öffnung des Fachs sind Maßnahmen zu treffen, wenn es um eine sichere Zugangskontrolle und Personenvereinzelung geht. Zur Autorisierung des Zutritts werden die Faktoren Smartcard-Chip plus PIN-Code empfohlen. Eine Personenvereinzelung verhindert unbefugten Zutritt zur Anlage. Hierbei gibt es ebenfalls innovative Technologien, um virtuelle Personenschleusen nachzurüsten – ganz ohne aufwändige Baumaßnahmen. So stellt das OSDetect-System in Zusammenspiel mit EFS eine zuverlässige Personenvereinzelung sicher.

Das Augenmerk darf jedoch nicht nur auf den Themen der IT Sicherheit liegen. Das Patch-Level der Software für die Anlagensteuerung, aktuelle Verschlüsselungstechnik und Datenschutz sind wichtig. Mindestens genauso entscheidend ist aber auch die sichere Tagestür (Zugangstür) zur Schließfachanlage. Im Tagesbetrieb ist die Tresortür geöffnet, das heißt die Tagestür stellt im SB-Betrieb die Sicherheit dar. Diese sollte daher als RC2-Sicherheitstür ausgeführt sein.

Manipulation erkannt, Alarm ausgelöst – und dann?

„Sicherheit ist immer nur so gut, wie sein schwächstes Glied“, erklärt Schönknecht. Daher gehören neben IT- und physikalischer Sicherheit auch die organisatorischen Themen dazu. Meldeprozesse für Alarm und das Detektieren von technischer Manipulation müssen klar definiert sein. Experten wie SAFECOR beraten hier mit jahrelanger Erfahrung, so dass das herkömmliche, manuelle Schließfach auch ohne aufwändige Umbauten eine „sichere Nummer“ für Banken und ihre Kunden bleibt.

Kurzbeschreibung: EFS - Einzelfachsensorik

Bei EFS wird die bestehende mechanische (manuelle) Schließfachanlage durch verschiedene elektronische Komponenten und Sensoren modernisiert. Die innovative Technik wird von außen auf den Fächern installiert und erspart so den erheblichen Arbeitsaufwand für eine Entmietung der bestehenden mechanischen Fächer.

Vorteile:

  • Alle Fächer werden einzeln adressiert, so dass jede Fachbegehung rechtlich nachweisbar ist und sich Manipulationen auch einzeln detektieren lassen.
  • Die EFS-Technologie wird den Anforderungen und Zielen hinsichtlich der Entlastung der Mitarbeiter vollständig gerecht. Die Schließfächer werden SB-fähig (wie elektronische Kundensafe-Anlagen).
  • EFS bietet einen enormen Zugewinn in Punkto Sicherheit. Alle Fächer werden über Sensorik einzeln und nicht nur zeilenweise oder in der Fläche gegen Aufbruch überwacht – insbesondere auch während der Begehung eines Kunden. Es findet keine ungenaue Zeilen- oder fehleranfällige Flächenüberwachung statt
  • EFS-Technik lässt sich von außen auf die Fächer aufbringen und bietet so ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis. Für die Installation der Technik bleiben die Fächer vermietet und müssen nicht geleert werden.

Mehr Infos zu EFS

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Dieser Artikel wurde ursprünglich im IT-Banker – Ausgabe 03, 2020 (Erscheinungstermin: 28.10.2020) veröffentlicht: